Zur Geschichte


... dieser besonderen Häuser und unserer Bruderschaft:

Das Fachwerk - eine schöne und auch sehr praktische Bauart
Das Fachwerk ist eine traditionelle mitteleuropäische Bauweise mit vielen Vorzügen. Es hat eine eigentümliche, regional unterschiedliche Schönheit und ist immer wieder reparierbar. Morsche Balken lassen sich ersetzen, ganze Gefache auswechseln, große Häuser schrittweise wieder instand setzen. Es ist wie ein Stabilbaukasten. Mitunter sind sogar schon ganze Häuser, die einer Straßenverbreiterung weichen mussten, behutsam zerlegt und an anderer Stelle wieder aufgebaut worden.
In manchen Regionen wurden früher ganze Städte in Fachwerk-Architektur errichtet. Manche dieser Städte, an denen der industrielle Fortschritt mit seinen Zerstörungen vorbeiging, sind erhalten geblieben. Zum Beispiel die Alt-Städte von Alsfeld, Hannoversch Münden, Hornburg, Osterwieck, Quedlinburg und Wernigerode sind wegen ihrer reichhaltigen Fachwerkarchitektur komplett unter Denkmalschutz gestellt worden.

Häuser aus der Barockzeit - nur wenige haben überlebt
Das barocke Fachwerkgutshaus in Mecklenburg und Vorpommern ist ein Kind des 18.Jahrhunderts. Nachdemdie nordöstlichen Regionen Deutschlands sich langsam von den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) erholt hatten, wurden an vielen Orten schlichte Gutsanlagen und kleine Kirchen in Fachwerk errichtet. Oftmals waren sie mit einer Ziegelei und einer Glashütte verbunden. Die Baumaterialien konnte man aus dem Land gewinnen oder selbst herstellen.
Als dann die Güter in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts größere Gewinne machten, ließ man häufig die als „bäuerlich“ geltenden Fachwerkgutshäuser abreißen und durch gemauerte und verputzte Schlösser im klassizistischen oder neogotischen Stil ersetzen. Nur wenige Fachwerkgutshäuser blieben erhalten oder wurden noch im „alten“ Stil gebaut. So sind sie oft nur durch Zufall oder in entlegenen Gegenden bis heute bewahrt geblieben. In der DDR-Zeit sind viele dieser über 200 Jahre alten Bauten vernachlässigt worden, mit dem Einzug des Kapitalismus wurden sie dem Leerstand und Verfall preisgegeben.

Auch in der Gegenwart: Das Fachwerkhaus als komfortabler Lebensraum
Nach der so genannten „Wende“ haben wir ihre verborgene Schönheit entdeckt. Wir haben die Häuser in Galenbeck, Ganzow, Heinrichsruh, Lansen und Lüskow gesichert und in behutsamer Kleinarbeit wieder hergestellt. Inzwischen sind sie uns zur Heimat geworden. Wir fühlen uns wohl darin. Unsere Besucher und Gäste schätzen die stilvolle Einfachheit der Räume und die schöne Umgebung.
Die Häuser haben in der Regel ein großzügiges Raumprogramm, ausreichend genug für eine Familie mit mehreren Kindern, vielleicht auch für zwei oder drei Familien mit je einem Kind oder für eine größere Wohn- und Arbeitsgemeinschaft. Sie sind in der Regel von großen Grundstücken umgeben, nicht selten haben sie einen Park mit einem kleinen Teich, oft laufen die Alleen auf sie zu.

Die Zukunft - Alte Häuser in neuem Glanz
Nachdem wir nun unsere eigenen Häuser – wenn auch noch nicht überall vollständig – einigermaßen stabilisiert und in Teilen renoviert haben, müssen wir uns schon Sorgen um unsere „notleidenden Verwandten“ machen. Es gibt gegenwärtig in Mecklenburg-Vorpommern noch etliche Fachwerkgutshäuser, die nach wie vor leer stehen und  verkommen. Es würde uns wehtun, wenn sie – wie z.B. das Gutshaus von Darsband auf Rügen, das heute nur noch als Trümmerhaufen zu besichtigen ist –  wegen mangelnder Fürsorge irgendwann einstürzen würden. Unsere „Bruderschaft“ bemüht sich, mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen, um auch diese Häuser zu retten, sie zu erhalten und einer angemessenen Nutzung zuzuführen.